Getting to Puerto Varas and away

Nach einer etwas ungemütlichen Nacht am Flughafen in Punto Arenas (wir und ein Flugzeug voller Backpacker, die die restlichen Bänke und Ecken der Wartehalle bevölkert haben) hatten wir den schrecklichsten Flug an den ich mich erinnern kann. Man kann sich vorstellen, dass nach vier Stunden dösen auf kaltem Boden/Bänken ein Flug sehr gut zum Schlafdefizit reduzieren beitragen könnte. Wäre da nicht schon wieder eine Familie mit völlig unkontrollierbaren Kindern gewesen. Reicht nicht, dass die Kindern genau hinter uns brüllen und sich aufführen wie kleine Teufel, sie können dann auch nicht bei sich behalten was sie wie wahnsinnig von dem Flugzeugessen in sich hineingestopft haben. Und das mehrmals. Die Sitze konnte man nicht neigen und für die Beine gab es großzügige 30 cm.
In Puerto Montt vom Flughafen zum Busterminal, dann mit dem Collectivo nach Puerto Varas – alles bei Nieselregen und schwarzem Himmel. Entsprechend gedämpft war die Stimmung und die Motivation für große Touren konnten wir nach dem Check-In im Hostel schon gar nicht finden. Die Unterkunft war verhältnismäßig sehr nett, sauber und warm. Besitzerin war eine ausgewanderte Schwedin, die fünf Jahre in Deutschland studiert und dort ihren chilenischen Mann kennengelernt hat.
Für den nächsten Tag haben wir die Pläne auch niedrig gehalten. Gutes Essen suchen und ausschlafen waren die Eckpfeiler. In einem kurzen regenfreien Fenster am Nachmittag gegen 16.00 haben wir uns doch noch aus dem Hostel getraut. Nicht für eine Canyoning Tour oder einen Vulkanbesuch wie es sich für Puerto Varas gehört hätte, sondern für einen Ausflug in die Erdbeere – Frutillar. In dem Dorf wandert man durch Deutschland. “Kuchen” an jeder Ecke und die deutsche Flagge sieht man auch etwas zu oft, dafür dass es noch chilenischen Staatsgebiet ist. Aber sonst ist es bei Sonnenschein sicherlich ein idyllisches Fleckchen.
Fürs Abendessen wurde uns ein Seefood-Restaurant empfohlen. Für den einstündigen Fußmarsch dorthin war leider die Wahl des Fisches etwas unglücklich. Stellt sich heraus, dass Merluza recht unaufdringlich im Geschmack ist.

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Vulkan_osorno

Eines der wenigen Fotomotive in Frutillar:

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Lady_in_red

2010 wurde eine riesige Veranstaltungshalle errichtet. Wäre sie nicht so überdimensioniert würde sie wohl auch besser ins Dorfbild passen.

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Frutillar_teatro_lago

Am Tag zwei in Puerto Varas war die Sonne wieder da. Eigentlich wäre unser Bus nach Pucón um 09.20 losgefahren. Beim Frühstück haben wir aber über die Nachrichten im Fernsehen erfahren, dass der Vulkan Villarrica in der Nacht ausgebrochen ist und Pucón und die Stadt Villarrica angeblich evakuiert wurden.

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Vulkanausbruch_villarrica

In einer raschen Umbuchungsaktion haben wir unser Ticket auf Valparaíso geändert. Ersatz hätten wir keinen bekommen, da die Buslinien keine Information hatten nicht nach Pucón zu fahren.
Von einem Motorradreisenden (drei Jahre unterwegs durch Europa und von Alaska durch Canada, die Vereinigten Staaten und Südamerika) haben wir den Tipp bekommen nach Pichilemu an den Strand zu fahren.
Um die Zeit bis zur Busabfahrt um 21.15 zu überbrücken haben wir uns Räder ausgeborgt und haben ein bisschen gespielt. Den erwarteten Radweg um den See gab es aber leider nicht. Da muss man neben der Landstraße am Pannenstreifen fahren und das auch noch ohne Blick auf den See. War unglaublich unspektakulär. Dafür haben wir im El Retorno ein umso besseres Mittag/Nachmittagsessen bekommen!

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